Zwei Titel, drei Vizemeisterschaften und zwei Bronzemedaillen –das ist die bravouröse Bilanz der vier Spieler und Spielerinnen des BC Phönix Hövelhof, die zu den Deutschen Meisterschaften der Badmintonjugend nach Gera gereist waren. Allen voran Judith Petrikowski als zweifache Deutsche Meisterin in den Disziplinen Doppel und Mixed und Silbermedaillengewinnerin im Dameneinzel der Altersklasse U19. „Ich bin super zufrieden mit dem Erreichten und habe meine hohen Zielsetzungen alle umsetzen können“, freut sich Petrikowski, die im Badmintoninternat Mülheim unter professionellen Bedingungen täglich trainiert und ihren Lebensalltag vollständig am Badmintonsport ausrichtet. Der Titel im Damendoppel an der Seite von Yvonne Li, unlängst Halbfinalistin bei den Deutschen Meisterschaften der Senioren in Bielefeld, war fest eingeplant. Souverän hielten die beiden Jugendnationalspielerinnen dem Druck stand und siegten ohne Satzverlust. Der Weg ins Mixed-Finale gestaltete sich steiniger, denn sowohl im Viertel-, als auch im Halbfinale mussten Petrikowski und ihr Partner Julian Voigt (BC Hohenlimburg) in den Entscheidungssatz, den sie dann jeweils deutlich für sich entscheiden konnten. Durch die Halbfinalniederlage der topgesetzten Paarung gingen Petrikowski/Voigt als Favorit in das Endspiel und holten sich mit variablem, angriffsstarken Spiel in überzeugender Manier den Titel! Im dritten End- und insgesamt fünften Spiel des Finaltages musste Judith Petrikowski ihre erste Niederlage im gesamten Turnier hinnehmen, und zwar im Damenfinale in drei Sätzen gegen die Jugendeuropameisterin Yvonne Li. „Dass ich zum ersten Mal überhaupt eine Satz gegen Yvonne gewinnen konnte, ist für mich eine große Genugtuung“ zeigt sich Judith Petrikowski keineswegs enttäuscht, sondern freut sich über ihren gelungenen Auftritt.
Überglücklich ist auch Hannah Schiwon, die als Ungesetzte das Damenfeld U19 aufmischte und erst im Halbfinale – von ihrer Mannschaftskollegin Judith Petrikowski- gestoppt wurde. Bereits in der ersten Runde wusste die 18-jährige Schülerin aus Elsen spielerisch und kämpferisch zu überzeugen und setzte sich überraschend gegen die an Position 6 gesetzte Hamburgerin Brenda Fernadin mit 18-21, 21-19 und 21-18 durch. Auch in den folgenden Spielen schaffte es die angehende Abiturientin, ihr gesamtes Leistungspotential abrufen und sicherte sich mit dem Einzug ins Halbfinale wie schon vor zwei Jahren die Bronzemedaille in der Einzeldisziplin „Hannah war im gesamten Turnierverlauf sehr fokussiert und hat sich in den entscheidenden Momenten immer noch steigern können“, ist der mitgereiste Hövelhofer Trainer Martin Brameyer begeistert von den spielerischen Leistungen und der taktischen Disziplin seines Schützlings. Zudem ist ein rein Hövelhofer Damenhalbfinale in der AK U19 bei einer Deutschen Meisterschaft auch für ihn etwas ganz Besonderes und guter Lohn für die intensive Trainingsarbeit beim BC Phönix Hövelhof. Besonders ist auch, dass Hannah Schiwon nebenher noch erfolgreich Fußball spielt und ihr Trainingsaufwand im Vergleich zu den anderen Halbfinalistinnen eher als gering einzustufen ist.
Tägliches Training, an einigen Tagen auch morgens vor der Schule steht hingegen für Jule Petrikowski auf dem Programm, die seit dem Sommer 2015 auch im Internat in Mülheim lebt und trainiert. Die 14-jährige Schülerin erkämpfte sich in Gera sowohl im Mixed U15, als auch im Mädchendoppel U17 die Silbermedaille und erreichte im Einzel einen guten 3. Platz. Aus ihren konstant guten Turnierleistungen ragte das Halbfinalspiel in der Doppelkonkurrenz gegen das Jugendnationalmannschaftsdoppel Runa Plützer und Annika Schreiber heraus, das die Hövelhoferin an der Seite von Lena Fischer (RW Wesel) wie bereits bei den Westdeutschen Meisterschaften in drei umkämpften Sätzen gewinnen konnte. Im Finale fehlte es dann an Kraft und das NRW-Duo fand kein Mittel gegen die angriffsstarken Gegnerinnen aus Bayern. Auch mit der knappen 24-22, 21-19 Niederlage im Mixed haderte Jule ein wenig, denn jeweils zum Satzende unterliefen ihr und ihrem Partner Marvin Datko (1. BC Beuel) einige leichte Fehler. „Jule hat ein hervorragendes Turnier gespielt“ tröstet Martin Brameyer die junge Spielerin und ist von ihrer sportlichen Entwicklung im letzten halben Jahr sehr angetan.
Mit seinen Leistungen vollauf zufrieden kehrt Sven Falkenrich von den Meisterschaften zurück. Nachgerückt im Einzel gewann er das Erstrundenspiel, musste sich dann aber dem späteren Deutschen Meister David Peng deutlich geschlagen geben. Lospech auch in der Doppeldisziplin, denn hier trafen der 18-jährige Student aus Elsen und Partner Jan Kemper (SCU Lüdinghausen) bereits in Runde 1 auf die topgesetzte Paarung Geiss/Völker. Bis zur Mitte des 1. Satzes lieferte das (ost-)westfälische Team ein Duell auf Augenhöhe, doch dann erhöhten die späteren Deutschen Meister das Tempo und siegten am Ende deutlich. Auch im Mixed bedeutete die Erstrundenniederlage für Sven Falkenrich und Hannah Schiwon das frühe Aus. Ähnlich erging es Hannah Schiwon und Anna Jörg (BC Beuel) bei ihrem letzten gemeinsamen Auftritt in der Jugendklasse. Sie unterlagen im ersten Spiel in zwei Sätzen.
Hannah Schiwon und Sven Falkenrich wechseln jetzt in die Senioren-Altersklasse, während von Judith und Jule Petrikowski sicherlich auch bei den Deutschen Jugendmeisterschaften 2017 noch zu hören sein wird.